Willkommen auf FKK-Geschichte Frankfurt

Diese Seite wurde im Rahmen des Forschungsprojekts „Stadtteil-Historiker“ entwickelt. Die Stadtteil-Historiker Frankfurt sind eine Gruppe ehrenamtlicher Hobby-Historiker, die zur Frankfurter Stadtgeschichte forschen. Unterstützt wird das Projekt durch die „Stiftung Polytechnische Gesellschaft“. Die Stadtteil-Historiker erforschen ihre Themen auf eigene Faust.

Das Projekt

Das Thema, welches hier präsentiert wird, trägt den Titel „120 Jahre Frankfurter Freikörperkultur“. Die Freikörperkultur in Frankfurt wurde bislang in der Forschung allenfalls randständig beleuchtet. Aufgrund des metropolitanen Charakters der Stadt kann jedoch davon ausgegangen werden, dass es in Frankfurt mit Beginn der Lebensreformbewegung auch Orte und Akteure der Freikörperkultur gab.

Das Projekt, welches noch nicht vollständig abgeschlossen ist, soll idealerweise eine Zeitreise durch 120 Jahre Freikörperkultur in Frankfurt zeichnen. Das 20. Jahrhundert kann als ein Jahrhundert neuer Lebensmodelle, die sich unter dem Begriff „Lebensreformbewegung“ bündeln lassen, bezeichnet werden. Diese „Reform“ war zugleich progressiv wie reaktionär, wurde nicht selten für politische Zwecke genutzt, aber auch mit Verboten belegt.

Besonders interessant sind die vielen Machtwechsel des 20. Jahrhunderts (Ende des Kaiserreichs, Weimarer Republik, Nationalsozialismus, innerdeutsche Teilung, Wiedervereinigung). Jeder Machtwechsel brachte neue politische Systeme, die sich soziokulturell auswirkten. Wurde auch die Freikörperkultur in Frankfurt davon beeinflusst? Wie haben sie die Frankfurter FKK-Anhänger in ihrem Selbstverständnis begriffen?

Zeichnung von dem Pionier der Freikörperkultur Hugo Höppener, alias Fidus, 1892

Die Methodik

Da die Erforschung der Frankfurter Freikörperkultur noch in den Anfängen steckt und insbesondere die lange Periode des zu erforschenden Zeitraumes (120 Jahre FKK) einige Schwierigkeiten aufwirft, sollte zunächst nach allgemeinen Hinweisen zu FKK-Bewegungen in Frankfurt gesucht und die Ergebnisse aus dieser Suche nach Relevanz und Kontext aufgeteilt werden.

Zwei Archive bieten besonders viel Forschungsmaterial: Das Niedersächsisches Institut für Sportgeschichte, welches Europas größte Sammlung zur Geschichte der Freikörperkultur beherbergt. Und das Archiv der deutschen Jugendbewegung auf der Jugendburg Ludwigstein in Witzenhausen. Auch die Chronik „Freikörperkultur in Deutschland“ – ein Nachschlagewerk, welches 1999 vom Deutschen Verband für Freikörperkultur herausgegeben wurde, diente als Hinweisgeber.

Neben Beschreibungen und Entstehungsgeschichte beider Frankfurter Orplid-Vereine, taucht in der Chronik auch der Name Therese Mülhause-Vogeler auf. Diese bedeutende Aktivistin innerhalb der Freikörperkultur-Szene lebte viele Jahre in Frankfurt. Bereits in den 1920er Jahren schrieb sie von Frankfurt aus zahlreiche Essays zur Lebensreformbewegung, die später in Buchform erschienen, sowie Leitartikel für einschlägige FKK-Zeitschriften. Auch pflegte sie Kontakte mit FKK-Anhängern in und um Frankfurt, wie Briefe und Postkarten aus den besuchten Archiven zeigen. Ein erster Hinweis über eine frühe Freikörperkulturbewegung in Frankfurt war gefunden.

Mit der „Schneeballsuche“ ließ sich weiteres Material finden. Die Ergebnisse sind auf dieser Website zusammengefasst.. Die Seite präsentiert sich als Dossier und ist in vier Kategorien unterteilt:

Kategorie eins gibt einen Überblick über die Entstehungsgeschichte der Freikörperkultur in Deutschland sowie ihre verschiedenen Ausprägungen. In der zweiten Kategorie soll explizit die Frankfurter Freikörperkultur beleuchtet werden. Wie entstand sie? Wie wurde sie geprägt? Wie hat sie sich im Laufe des 20. Jahrhunderts gewandelt? Wie wird sie heute gelebt? Kategorie drei widmet sich einer Pionierin der Freikörperkultur: Therese Mülhause-Vogeler. Sie hat viele Jahre in Frankfurt gelebt und gewirkt. Von Frankfurt aus prägte sie die Freikörperkultur national und häufig auch international mit: durch Vorträge, Publikationen, Briefkontakte und Ehrenämtern innerhalb der Szene. Schlussendlich gibt die vierte Kategorie einen kleinen (wenngleich auch nicht vollständigen) Einblick in die mediale Rezeption der Freikörperkultur in und um Frankfurt.

Alle vier Kategorien sind miteinander verlinkt. Der Leser kann somit entweder chronologisch (nach Seiten) lesen oder aber sich querbeet durch die Inhalte klicken.

Die Stadtteil-Historikerin

Mein Name ist Julia Preißer. Ich bin im Großraum Frankfurt aufgewachsen und unter anderem in Offenbach zur Schule gegangen. Mit der Lebensreformbewegung kam ich durch mein Geschichtsstudium in Kontakt. Vor allem der sogenannte „Naturismus“ zu Beginn des 20. Jahrhunderts interessierte mich. Allerdings konnte ich nur Material zu den Städten Hamburg, Berlin und München, sowie zu einigen ländlichen Gegenden in Brandenburg, Schleswig-Holstein und der Schweiz finden. Mein persönlicher Bezug zur Stadt Frankfurt weckte mein Interesse. Ich wollte herausfinden, ab wann und wie Freikörperkultur in Frankfurt gelebt wurde.

Persönlich habe ich keinen Kontakt in die FKK-Szene. Somit blicke ich gewissermaßen „von außen“ auf das Thema. Dies hat den Vorteil, dass ich unvoreingenommen recherchieren kann. Ein Nachteil ist, dass ich wenig Zugang zu zeitgeschichtlichen Quellen der Frankfurter FKK-Szene habe (Vereinschroniken etc.).

Aus Gründen des Datenschutz habe ich mich entschlossen, bei der Gestaltung dieser Website auf eine Kommentarfunktion zu verzichten. Wer mir ein persönliches Feedback geben möchte oder weitere Informationen zur Frankfurter Freikörperkultur hat, kann sich melden unter:

impressum@julia-preisser.de

Viel Spaß beim Lesen!